Alternative Fakten 13/17 | Der alternative kulturelle Wochenrückblick

Doctor_Who_2Fake-News, Pranks und fade Witze. Ich kann schon gar nicht mehr nachhalten, wie viele Seiten und Formate ihren Abschied am 1. April verkündeten. An diesem Tag meidest du das Internet am Besten völlig. Furchtbar witzig! Vor allem aber furchtbar. Auf was du aber vertrauen kannst ist das hier. Endlich wieder alternative Fakten. 

 

Watched last week:

  • Buffy The Vampire Slayer

    Bald ist es vorbei, wirklich. Aktuell Staffel 7, Folge 4. Es fehlt also nicht mehr viel zum furiosen Finale. Bis dahin genieße ich die letzten 16 Folgen und den völlig abgedrehten Spike, der erst mal auf seine Seele klarkommen muss.

  • The Fosters

    Episode 18, Staffel vier: Eine neue Beziehung zeichnet sich ab: Callie und Aaron scheinen auf einer Wellenlänge und kommen sich immer näher. The Fosters implementiert einen Charakter mit transsexueller Historie und stellt diese Beziehung in ein völlig banales, alltägliches Licht. Sehr schön! Die Reaktionen in sozialen Medien allerdings nicht. Oft liest du ein „Ich bin ja nicht Transphob, aber“. Menschen kritisieren vor allem Callies oft wechselnde Partnerschaften. Aber warum? Weil sie eine Frau ist? Sofort wird wieder ein Bild der widerlichen Schlampe hervorgekramt. Doch ist es nicht normal, dass Teenager auf der Suche nach sich selbst auch eher kurze Beziehungen haben? Nehmen wir einen anderen Charakter der Serie. Brandon, offensichtlich männlich, hatte bereits ca. fünf Beziehungen in vier Staffeln. Das gilt als völlig normal. Der tobt sich aus. Ist klar! Leute kommt mal klar. Callie scheint einen Menschen gefunden zu haben, mit dem sie über lange Zeit schon sehr gut klarkommt. Diese eventuelle „Liebe“ hat sich langsam entwickelt. Auch zeigt es, dass sie loslassen und vergangene Partnerschaften abhaken kann. Sie findet sich und fühlt sich wohl. Gut geschrieben liebe The Fosters Autoren.

  • Man vs. Snake

    1984, ein Mensch stellt mit einem Quarter einen ungeahnten Rekord auf. Er fängt an Nibbler zu spielen und nach 48 Stunden ist er der erste Mensch, der 1 Millarde Punkte in einem Videospiel verzeichnen kann. Er hört auf. Hätte er besser nicht getan!Denn ein paar Monate später übertifft ihn ein Anderer. 25 Jahre später wurmt ihn das so sehr, dass er sich „seinen“ Rekord zurückholen möchte. Wenn diese Doku eines näherbringt, ist es die Ausdauer und die Verbissenheit mit der dieser Mensch immer wieder einen neuen Versuch startet. Es ist nur ein Videospiel, aber in diesem einen Spiel möchte er sich und der Welt beweisen, dass es sein Spiel ist. Ein netter Film über Passionen portraitiert einen sehr sympathischen Menschen.

  • Man Of Steel

    Solide Inzenierung des Mannes im blauen Strampelanzug mit rotem Cape. Ich glaube ja tatsächlich noch immer, dass Zack Snyder ganz gute Filme gelingen wenn er denn eine inhaltlich adäquate Chance bekommt. An der Optik ist kaum etwas auszusetzen, bis auf die etwas zu starke Nutzung von Lens Flares und CGI. Letzteres lässt den Film vor allem im zweiten Teil zu lang und unglaubwürdig erscheinen. Das hat er schon mal besser gezeigt. Der erste Teil, der das Verhältnis zu „Supermans“ Adoptivvater immer wieder aufnimmt und Schwierigkeiten der scheinbaren Andersartigkeit aufzeigt, gefällt mir besser. Trotzdem ein wenig zu glatt, in manchen Szenen gar paradox. Etwas düsterer und nachvollziehbarer und es wäre nen flotter Streifen. Aber hey, es ist Superman.

  • Indie Game: The Movie

    Ein Film, der zeigt, wie viel Herzblut hinter einem Indie-Game steckt. Keine große Firma, keine 1000 Leute, nicht nur ein Arbeitsplatz sondern ein zwei Menschen, die täglich wie besessen an ihrer Idee arbeiten. Eine super emotionale Dokumentation gewährt dir einen hautnahen Einblick in die Entwicklung von Super Meat Boy, FEZ und Braid. Wie nahe Erschütterungen und grenzenlose Freude beisammen stehen, wird hier unglaublich gut inszeniert. Ich wüsste nicht, wie eine Doku besser gestaltet und das, was ein Indie-Game ausmacht, anschaulicher erläutert werden könnte. Pures Gold.

 

Erkenntnis der Woche

Admiral Ackbar hat es erfasst. Sei vorsichtig und traue Niemandem.

Ackbar

 

Audiophile Hörgenüsse

We_Had_A_DealWieder einmal verabschieden wir uns von einer großartigen Band. Dabei durfte ich We Had A Deal nicht nur auf Platte und live erleben, sondern auch ganz liebenswerte Menschen kennenlernen. Ich teilte mir eine Bühne mit ihnen und bastelte ein Tape, wovon sie bis heute nicht alle haben. Sorry Jungs, depression sucks! We Had A Deal’s Musik begleitet mich nun seit langer Zeit. Sie ist im Bulli mitgefahren, hat wunderschöne Erinnerungen begleitet und eine Beziehung ins Rollen gebracht. Ich habe voller Wut mitgeschrien, mich unter der Decke eingeigelt, meinen Emotionen freien Lauf gelassen. Ich habe über sie geschrieben, mit ihr getanzt und mich immer wieder an den unglaublich schönen Designs der Tonträger erfreut. Es war mir eine Ehre. Eure Musik und die schönen Erinnerungen werden für immer in meinem Herzen wohnen.

 

Audiovisuelle Ereignisse

Doctor_Who_1Huch, da habe ich gar nicht mitbekommen, dass es bereits seit zwei Wochen einen neuen Trailer zur 10. Staffel Doctor Who gibt. Dafür gibt es ein Startdatum obendrauf. Am 15. April läuft der Pilot zur aktuellen Staffel. Auch bekommt der Doctor mit Bill Pott eine neue Begleiterin an die Seite gestellt. Laut neuster Info der BBC ist Bill offen lesbisch, doch ist es ganz schlicht nur ein Teil von ihr mit dem sie sich sehr glücklich und wohl fühlt. Kein Grund also, diesen zu verstecken. Diversität war schon immer eine Stärke von Doctor Who. Captain Jack Harkness war eventuell die erste pansexuelle Person einer Serie. Die BBC bezeichnet diese Entwicklungen in der Serie als völlig normal. Es sei wichtig immer wieder auf Vielfalt hinzuweisen. Nur so kann sie alltäglich werden. Und auch die Schauspielerin Pearl Mackie, die Bill ihre Identität verleiht, freut sich auf die ethnische Vielfalt in Doctor Who. Es sei wichtig, jemanden auf dem Bildschirm zu sehen, der wie du ist. Nun steigt die Freude auf die letzte Staffel mit Peter Capaldi enorm. Ich wusste ja bis vor ein paar Tagen nicht mal, dass es in knapp 1 ½ Wochen los geht! Yaaay. Da muss wohl schnell noch das Weihnachtsspecial angeschaut werden. Ein Dalek, der zum humanoiden Cyborg wird, die Masterin, Roboter, Aliens, Tardis und ganz viel Abenteuer. Ich kann kaum noch warten.
Die Stranger Things Dreharbeiten laufen bereits, doch eine genaue Ahnung hast du noch Stranger_Things_2nicht von dem, was da an Halloween auf dich einprasseln wird? Die Duffer Brüder haben nun etwas geplaudert und strecken dir ein paar Handlungs-Kekse entgegen, mit denen du dir die Wartezeit vergnügen kannst. Über das zu grübeln, was da so kommen mag, ist immer noch eine der besten Ablenkungsstategien. Also los. Natürlich verraten die Brüder nicht mit was für einem übernatürlichen Wesen es die Bewohner der Stadt zu tun bekommen. Das Portal zur Upside Down Welt ist noch immer geöffnet. Ebenfalls das Labor, das nun unter einer scheinbar freundlich gesinnten Leitung des Dr. Owens steht. Will scheint nach seinem Aufenthalt im Upside Down an einer Posttraumatischen Belastungsstörung zu leiden. Er sieht Bilder der Welt, weiß aber nicht, ob diese real sind. Mike und Nancy müssen die Verluste ihrer Freunde verarbeiten, die sie in der ersten Staffel verloren haben. Nun kämpfen sie mit einer Niedergeschlagenheit und dessen Folgen. Joyce versucht derweil wieder etwas Normalität in den Alltag von Will und Jonathan zu bringen und die Geschehnisse zu kaschieren. So trifft sie sich mit einem alten Schulfreund Bob, um den beiden Söhnen eine Art Vaterfigur zu geben.
Als Ansatz für ausführliche Zeitvertreibungsgrübelphasen sollten die Informationen der Duffer Brüder erst einmal ausreichen. Wenn du damit fertig bist, können wir gerne gemeinsam spekulieren gehen.

 

Kommentar der Woche

Die SPD liebäugelt mit einer Ampel-Koalition im Bund. Das kommt offenbar wunderbar an. *hust* Ein Kommentar, der mir unter einem Artikel zu diesem Thema aufgefallen ist beschreibt die Situation so:

„Naja, ob wir eine Umverteilung von unten nach oben weiterhin brauchen halte ich für fraglich. Ohne eine starke Linke in der Regierung traue ich auch der SPD nur so weit, wie ich Sigmar Gabriel werfen kann…“

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Die Allround-Tante von WTLW. Trägt Kamera, trinkt Oatly Kakao und spielt alle narrativen Games mit gebrochenen Wesen und kaputten Persönlichkeiten. Gerne minimalistisch und völlig entsättigt. Hauptsache irgendwie eigen, mit dem nötigen Wahnwitz im Konzept. Außerdem fährt sie mit Leidenschaft im Kreis.

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