Der Star Wars Kalender | Yoda Stories | Das schlechteste Stück Pixel-Universum

19 Tage bis Star Wars! Es gibt großartige Videospiele, die das Star Wars Universum für sich nutzen. Es gibt popcornige Zeitfüller und Glücksspiel ähnliche Ausuferungen für den netten Zeitvertreib. Und dann gibt es da noch Yoda Stories. 

1997 befand LucasArts, ein Videospiel, das den weisen Jedi Meister beinhaltet, kann keine schlechte Idee sein! Sie benannten es nach ihm und hievten ihn auf das Cover der GameBoy Color Version. Vermutest du Anfangs noch es sei Yoda, um den sich der Inhalt des Spiels bemüht, stellt sich recht schnell Ernüchterung ein. Die PC Version mit Luke Skywalker auf dem Cover war da präziser.

Der Luke Skywalker Walking-Simulator

Das Spiel pflanzt sich chronologisch zwischen The Empire Strikes Back und Return Of The Jedi. Und so spielst du nicht Yoda, sondern Luke, der sein Training zum Jedi beenden soll. In Folge dessen bekommst du Aufgaben von Yoda gestellt, die dich an zahlreiche Ecken des Universums bringen. Diese Aufgaben bestehen darin, Schlüssel oder Schalter zu finden und diese umzulegen. Manchmal darfst du gar jemanden retten. Um größere Puzzles zu lösen, musst du kleinere meistern, damit das Spielgeschehen voranschreitet. Spielgeschehen? Voransschreiten? Die PC Version besitzt unzählige völlig wahllos zusammen generierte Welten, die GameBoy Version 15 feste. Hast du eine Aufgabe erfüllt, fängt alles wieder von vorne an. Du landest mit dem X-Wing bei Yoda auf Dagobah, holst dir eine Aufgabe ab und fliegst wieder weg.

Die einzige Frage die sich stellt, ist die nach dem Warum? Yoda wirft dir eine Aufgabe nach der anderen vor die Füße, ohne größeren Sinn. Das wäre noch zu verkraften, wenn das Level-Design oder das Gameplay wundervoll wären. Aber du ahnst es schon, sie sind es nicht. Jedes Level besteht aus 100 Einzelscreens, die – ähnlich der Zelda 8-bit Ära – durch scrollen wechseln. Doch das Design ist stinkend langweilig. Zudem ist nie klar, was du genau tun musst. Dann und wann begegnet dir ein Storm Trooper, der so etwas wie einen Gegner darstellt. Doch die meiste Zeit suchst du einfach nur völlig ziellos deinen Schlüssel oder den nächsten Schalter. Die Szenerie ist einfallslos, die Struktur absolut planlos und ein Verirren somit die logische Konsequenz.

„Und die Moral von der Geschicht…“

Animationen wirken lieblos, die Musik und Soundeffekte einschläfernd. Achso, eigentlich gibt es auch kaum Musik. Dabei hätte eine nette Storyline und ansprechenderes Gameplay das Spiel sicher zu etwas Annehmbaren gemacht. Doch dieses Spiel ist pure, frustrierende Zeitverschwendung. Wenn die Zeit dabei wenigstens noch vorbeigehen würde, wäre auch das annehmbar. Aber selbst das will dir Yoda Stories nicht zugestehen. Es will dich ärgern und aufregen und vielleicht sogar über ziellosen Konsum belehren. Das ist es, was dieses Spiel aus dem Star Wars Universum dir vermitteln will. Du kaufst auch jeden Müll, den wir mit Star Wars betiteln, gut gemacht! Mein Dad hätte früher gesagt: „Da hamse dich aber dabei gekricht!“

Ja haben die lieben Menschen von LucasArts, obwohl Menschen das Spiel programmiert haben, die schon an Indiana Jones beteiligt waren. Einfach Yoda Stories auf eine Pappschachtel schreiben, bei der der größte Wert das Plastik des Spielmodul darstellt. Das Siegel Adventure hat es nicht mal verdient, denn es passiert absolut nichts. Oder nennst du deinen Weg zur Toillette auch Abenteuer? Yoda erzählt hier weder Geschichten, noch erlebt er eine. Er agiert wie dein verhasster Lehrer aus der 5. Klasse, der dich jede Stunde ein neues Stück Kreide holen lässt. Der Unterricht findet ohne dich statt. Lernen ade!

„…kaufe Yoda Stories nicht!“

Yoda Stories ist ein Abenteuer, bei dem es nichts zu erleben gibt. Es ist langweilig, stupide und völlig sinnlos und frisst dich innerhalb von Minuten heimlich, von den Füßen angefangen, vor Langeweile auf.

1/10 <3

Chefredakteurin | Website | + posts

Die Allround-Tante von WTLW. Trägt Kamera, trinkt Oatly Kakao und spielt alle narrativen Games mit gebrochenen Wesen und kaputten Persönlichkeiten. Gerne minimalistisch und völlig entsättigt. Hauptsache irgendwie eigen, mit dem nötigen Wahnwitz im Konzept. Außerdem fährt sie mit Leidenschaft im Kreis.

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