Deeeer Simulator: Quiet normal Deer Game | Deer ganz normale Wahnsinn!

Ein Hirsch, der wie Spider-Man durch die tiefen Straßenschluchten von Manhattan schwingt? Mittels verlängertem Hals anstelle von herausschießenden Netzen? Und warum das alles? Weil er es kann!  

Anarchistischer Ansatz mit tierlichen Protagonisten in super netter, minimalistischer Comic-Optik. Was in Untitled Goose Game schon äußerst witzig und charmant ausschaut, muss doch auch in völlig übertriebener Chaos-Version funktionieren oder? Ein bisschen Wahnsinn von Goat Simulator, ein wenig Schabernack von Untitled Goose Game und als Szenario die lebendigen Städte aus Grand Theft Auto. Fertig ist das Hirsch-Anarcho-Spiel.

Alles ganz normal!

Und so erklärt Keisuke Abe aus Tokyo, Japan in seiner Kickstarter-Kampagne auch völlig trocken, dass Deeeer Simulator ein ganz normales Hirsch Spiel ist, in dem der Hirsch eben der Protagonist ist. Natürlich, wenn das Sammelbecken der „Hirsch-Spiele“ aus einer Hand voll Spielen besteht, erscheint auch die skurrilste Variante eines Hirschs noch immer recht normal. Was wird hier überhaupt simuliert? Der hedonistische Hirsch will  nur seinen Spaß in der großen Stadt. So wie du damals, wenn dir in GTA langweilig wurde. Dann hast du Unfälle choreografiert, fleißig Menschen überfahren und Terroranschläge verübt bis die Weltpolizei hinter dir her war. Künstlerische Freiheit.

In Deeeer Simulator hast du ebenfalls absolute Freiheit wie du dein Spielerlebnis gestalten willst. Du kannst mit deinen anderen tierlichen Freunden eine gute Zeit haben, auf dem Elefanten oder Fisch davon fliegen, auf einem Pferd reiten oder wie oben besprochen durch die Stadt schwingen, in dem du deinen Hals giraffenartig ausfährst. Du kannst aber auch Polizeiautos kapern, den Eisbären in den Panzer beordern und auf deiner Nilpferd Kanone die halbe Stadt zerlegen. Ob das wiederum der Polizei gefällt erzählt dir aller Voraussicht nach die Konsequenz des fertigen Spiels.

Ein Spiel für alle!

Deeeer Simulator ist purer absurder Spaß in verdammt lässiger Optik und bekloppten Animationen, chaotischer Killefitz, nischiger Nonsens und das Ausleben absoluter Kreativität. Da fliegt auch schon mal ne Kuh wie ne Rakete in die Luft. Was witzig wirkt könnte natürlich auch vielen Spaß machen. Als Keisuke zur Uni ging hatte er nichts anderes im Kopf als ein Spiel zu kreieren, dass so viele Menschen wie möglich spielen wollen. Ein Spiel für alle. Als er im Sommer ein Video zu seinem Hirsch postete, dessen Hals verdammt lang anwuchs, wurde es nach eigenen Aussagen insgesamt über 2 Millionen mal abgespielt. Ein Jahr später lief der stolze Hirsch aufrecht aus dem Wasser und Twitter lief Amok. Wieder wurde das Video über 100.000 mal retweetet.

 

Abe sah seine Chance und startete nach der Uni die ernsthafte Entwicklung des Spiel. Doch ein Nebenjob musste her, damit die Produktion des Deeeer Simulator gewährleistet werden kann. Nun kannst du Keisuke Abe dabei helfen seinem Traum einen Schritt näherzukommen. Bis zum 29. März 2019 sammelt er auf Kickstarter ein wenig Geld ein, um sich intensiver um das abgefahrene Projekt zu kümmern. 500.000 Yen, umgerechnet knapp 4.000€, sollen so zusammenkommen, damit das Spiel an Umfang, Qualität und Produktionsschnelligkeit gewinnt, um dann Ende 2019 auf Steam erscheinen zu können. Knapp über die Hälfte sind schon drin.

Da sollte der Rest in den verbleibenden 32 Tagen auch gepackt werden, ohne dass der Hals des Hirschs so sehr strapaziert wird, wie der Name des Titels. Als Belohnung für deine Unterstützung warten unter anderem das Spiel, ein Art-Book oder dein Bild im Spiel, auf einem Tier oder sonst wo! Du kannst mit etwas Geld also Teil des ganz normalen Hirsch-Spiels werden. Abstrakte multimediale Kunst sozusagen. Wenn das nichts ist! Vielleicht bist du aber auch eines Tages Teil des meist heruntergeladenen Spiels. Oder du kannst sagen, du hast geholfen dieses möglich zu machen. Auch nicht so schlecht.

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=xBI0BmmUVvQ&w=560&h=315]

Autorin: Benja Hiller
Chefredakteurin | Website | + posts

Die Allround-Tante von WTLW. Trägt Kamera, trinkt Oatly Kakao und spielt alle narrativen Games mit gebrochenen Wesen und kaputten Persönlichkeiten. Gerne minimalistisch und völlig entsättigt. Hauptsache irgendwie eigen, mit dem nötigen Wahnwitz im Konzept. Außerdem fährt sie mit Leidenschaft im Kreis.

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