Kurz-Kritik-Oktober | #6 The Nightmare Before Christmas | Film-Kritik

Nightmare_Before_ChristmasTim Burton, prädestiniert für Oktober-Filme mit seinen schummrigen Charakteren und Erzählungen. Burton-Film Nr. 2 ist wahrscheinlich DER Burton-Film schlechthin, wenn es den überhaupt gibt? 

Jack ist frustriert. Jedes Jahr das Selbe, immer nur Halloween, immer die selben Kostüme, immer die alt ausgewaschene Dekoration. Es reicht! Gut dass ihm da rein zufällig das Weihnachtsland in die Quere kommt. Kurz entschlossen überzeugt er seine Halloween-Town Mitbewohner: dieses Jahr wird Weihnachten von Halloween-Town veranstaltet werden. Kurzerhand wird der Weihnachtsmann gekidnappt und alles zweifelhaft vorbereitet. Nur Sally, die heimliche Liebesgefühle für Jack den Pumpkin-King pflegt, findet das irgendwie nicht so ne gute Idee.

Nicht ganz Halloween-Film, nicht ganz Weihnachtsfilm und doch passt Burtons The Nightmare Before Christmas irgendwie in beide Jahreszeiten. Liebevoll gestaltete Puppen bewegen sich durch Stop-Motion-Technik durch eine wundervolle, zum einen Teil desaströse zum anderen Teil wunderschöne Szenerie. Der Stil ist eigenwillig und inzwischen legendär Burtonesk. Das Voice-Acting inklusive der zauberhaft geschriebenen und arrangierten Musik – mit der die Protagonist_innen die Geschichte größtenteils durch Singen erzählen – ist großartig. Charaktere wirken wirsch und äußerst liebenswert zugleich. Ein Werk, dass dich für etwas über eine Stunde verzaubern und in die wirre Welt von Halloween-Town ziehen mag.  Gelingt zu großen Teilen auch wunderbar, wenn du doch nicht immer diese ganze EMP-Mode-Linie im Hinterkopf rumschwirren hättest, die sich wie ein Negativ-Filter auf dem ganzen Film niederlässt. Eine gut geschriebene Story, die zum nachdenken anregen kann, dich aber auch einfach nur genießen lässt. Ein echter Disney-Klassiker mit Figuren, die abgefuckter kaum sein könnten und ihren ganz eigenen Disney-Club eröffnen. Du wirst den Gedanken nicht los, dass Tim Burton mit Puppen besser kann als mit Menschen.

8/10 <3

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Die Allround-Tante von WTLW. Trägt Kamera, trinkt Oatly Kakao und spielt alle narrativen Games mit gebrochenen Wesen und kaputten Persönlichkeiten. Gerne minimalistisch und völlig entsättigt. Hauptsache irgendwie eigen, mit dem nötigen Wahnwitz im Konzept. Außerdem fährt sie mit Leidenschaft im Kreis.

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