Circadian City | Eine wahrlich traumhafte Life-Sim

Was haben Life-Sims mit deinem Leben zu tun? Richtig, nichts! Circadian City ändert das bald.

Irgendwie riecht das alles nach Déjà-vu. Da wird eine Life-Sim angekündigt und was machst du? Gemüse anpflanzen, Tiere halten, dein Haus verschönern und Freundschaften knüpfen. Mal abgesehen davon, dass ich weder ein Haus besitze, noch unglaublich viele Freundschaften knüpfen will, klingt gerade der Pfeiler eine Farm zu managen nicht so wirklich nach meinem Leben, also einer „Lebens-Simulation“.
Und da der Hype eines Genres immer auch zu wirklich skurrilen Auswüchsen führt, war es nur eine Frage der Zeit, bis ein Developer-Team das eigentlich paradoxe Wesen des Flüchtens in eine harmonische Welt in das verpackt, was sie eigentlich wirklich ist. Eine nie endende dicke Traumblase.

Und täglich grüßt das Murmeltier

Denn in Circadian City kannst du das wundervolle, quietschbunte Leben ebenfalls genießen. Gemüse anbauen, Tiere halten, Häuser bauen und einrichten und ganz wichtig, leichtfüßig und unmittelbar einen Haufen Freund_innen finden. Haaach wie schön. Doch das geht eben nur so lange, bis die wunderschön vollgestopfte Traumblase zerplatzt und dein Wecker klingelt. Denn dann wartet die echte Welt auf dich, in der du deinen verfluchten Job machen musst, Crap einkaufst, um dich vielleicht besser zu fühlen und von anderen Menschen zurückgewiesen wirst, weil dein letzter Satz doch irgendwie nicht so fetzig rüber kam wie du eigentlich gedacht hattest.

Nowhere Studios aus Istanbul, Türkei geben dir die Life-Simulation, die ihren Namen wirklich verdient hat. Sie simuliert dein beklopptes Leben. In Circadian City machst du all das, was du den ganzen Tag eh schon machst und genau mit dem kannst du dich jetzt in einem Videospiel befassen. Hooray!
Dabei sind Tag und Nacht enorm von einander abhängig. Ist deine Traumwelt zu intensiv, zu anstrengend, hat das auch Auswirkungen auf deinen Alltag. Du schläfst schlecht, wachst müde auf, bist grumpy und gestresst und wirst so sicher keine Freundschaften mehr knüpfen. Was es zu finden gilt ist die perfekte Life-Work Balance oder in diesem Fall Traum-Real-Life Balance.

Circadian City – Realsatire mit positiver Message

Ablenkung soll es in Circadian City, der Stadt mit mehr als drei Millionen Bewohner_innen, zu genüge geben. Konzerte, Kunstausstellungen, sonntägliche Bauernmärkte und vieles mehr an Aktivitäten wollen die Entwickler_innen für dich bereitstellen. Inklusive der Möglichkeit, wirklich diverse Beziehungen eingehen und führen zu können.
Tolle Freundschaften und fruchtende Partnerschaften geben dir einen Boost an Wohlbefinden und die Möglichkeit zu seltenen Items. Geteilte Interessen, kreative Aktivitäten oder das abendliche Kochen, Spielen oder Sportveranstaltungen verfolgen wirken sich nicht nur im realen Leben positiv aus.
Die Life-Sim ist also nun wirklich in der Realität angekommen. In der intensive Träume deinen Tagesrhythmus beeinflussen und Erlebnisse am Tag sich in die Traumwelt übertragen. Circadian City wirkt wie eine Realsatire in Videospielform. Die allerletzte Konsequenz zu der der Trend der Lebenssimulation eben zwangsweise führen musste. Stardew Valley und Die Sims werden eins und katapultieren dich zurück ins Leben.

Und doch, wenn du einmal die perfekte Balance gefunden haben wirst, wird diese Sim dir genau das positive Gefühl geben, das Nowhere Studios zusammen mit ihrem Publisher Way Down Deep vermitteln und kreieren wollen. Spiele mit positiver Message, die auf Liebe und Erfahrungen basieren, um Menschen in einem friedlichen und inklusiven Umfeld zusammenzubringen. Das Element der diversen Liebesbeziehungen scheint da ein ganz wesentlicher Bestandteil zu sein.
Die Urban-Utopia Life-Sim Circadian City im lieblichen Retro-Style geht am 24. Juli 2020 in den Early Access auf Steam. Unglaublich viel Content soll in dieser Phase folgen, so dass zum vollständigen Release in Q3 2021 für Steam und Switch eine wirklich reichhaltige Welt zur Realitätsflucht in die Realitätsflucht zur Verfügung steht.

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Die Allround-Tante von WTLW. Trägt Kamera, trinkt Oatly Kakao und spielt alle narrativen Games mit gebrochenen Wesen und kaputten Persönlichkeiten. Gerne minimalistisch und völlig entsättigt. Hauptsache irgendwie eigen, mit dem nötigen Wahnwitz im Konzept. Außerdem fährt sie mit Leidenschaft im Kreis.

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