Infliction Extended Cut spielt ab Februar 2020 auch mit deinen Ängsten

Augen zu und Windel an. Der interaktive psychologische Horror Infliction kommt auf die Konsolen. Im Infliction Extended Cut!

In den 80ern hat ungefähr jeden zweiten Horrofilm eine tief, grummelige Stimme angekündigt. Dabei wurde jede Silbe bis auf die letzte bewusste Betonung ausgereizt. So konnte ein Titel auch schon mal auf 10 Sekunden Sprechzeit ausgeweitet werden. Und warum erzähle ich das jetzt? Nun da kommt Infliction Extended Cut ins Spiel.

„Infliiiiiiiiiiiiictiiiiiiiiiiooooooooon!“

In den meisten Fällen der Gruselstimme des Grauens passten die gezeigten Bilder in ihrer Schockierfähigkeit nicht mal ansatzweise zur überaus dramatischen Inszenierung dieser Stimmlage. Nun, im Fall von Infliction Extendet Cut ist das jetzt genau andersrum. Der frische Trailer von Caustic Reality und Blowfish Studios zeigt mit seinem Rauschfilter echt verstörende Bilder. Die gewählte Stimme jedoch agiert aufgrund des inflationären Gebrauchs dieser Art vorzutragen geradezu als Schockfilter. Inklusive eines unterbewussten Prusters meinerseits. Vielleicht aber auch gut so, um dir den Tag nicht komplett zu vermiesen. Und ja, wir erkennen das wohlwollende Augenzwinkern.

Denn das was Infliction Extended Cut da zeigt und generell vor hat ist die ganz fiese Kunst des Spielens mit verbreiteten, gewöhnlichen Ängsten. Caustic Reality Co-Founder Clinton McCleary und sein Team wollen nichts anderes als dich bis aufs Tiefste zu verängstigen. Sollte auch klappen, wenn diese Stimme im Spiel nicht mehr benutzt wird. Das Ziel ist auf Basis der Story zu schockieren. Dich mit real existierenden Ängsten und Themen zu konfrontieren. Das soll durch Atmosphäre und der Nähe zur Verfolgung bis hinein ins eigene Zuhause laut den Entwickler_innen auch wunderbar klappen.

Für das kleine bisschen mehr: Infliction Extended Cut

In einem ehemals liebevollen Zuhause setzt Infliction seine Story an. Nach einer unfassbaren Tragödie folgst du Gary R. Pout durch das Haus, um das Geheimnis der Reihe von erschütternden Ereignissen zu lüften. Eine Geschichte, die paranormale Ereignisse in ihren Verlauf integriert. Caustic Reality arbeiten mit deiner Hilflosigkeit. Alles was dir gegen die verstörenden Ereignisse bleibt, ist dich in Schränken und unterm Bett zu verstecken, bis die Lage sich beruhigt hat. Objekte, versteckte Nachrichten und weitere Hinweise ebenen dir den Weg zur Aufklärung. Vor allem aber auch den Weg aus diesem Albtraum.

Bereits am 18. Oktober 2018 ist Infliction auf Steam erschienen und heimste größtenteils positive Kritiken ein. Immer wieder wurde aber auch von Bugs berichtet, die ein Fortschreiten erschweren sollten. Das dürfte eineinhalb Jahre später jedoch kein nennenswertes Problem mehr darstellen und sich im besten Fall auch nicht auf die Portierungen übertragen.
Infliction Extended Cut hat sich als besonderes Schmankerl ein paar Bonusse gegenüber der Standard-Steam Version geangelt. Die neue Konsolen Version wird weitere Enden ebenso in sich versammeln, wie einen „New Game Plus“ Mode mit weiteren Story-Schnipseln, einen angehobenen Schwierigkeitsgrad, neue Puzzle und weitere Überraschungen. Und Überraschungen sind im Horror Genre ja äußerst gern gesehen… äh, Augen zu beim Spielen bitte.

Der Spuk um die Familientragödie im verfolgten Haus kommt Anfang nächsten Jahres endlich auch auf die aktuelle Konsolengeneration. Am 25. Februar 2020 schicken dich Caustic Reality und Blowfish Studios auf PS4, Xbox One und Switch in die dunklen Abgründe des phsychologischen Horrors. Bis dahin kannst du noch einmal bei absurd alberner Stimme ein wenig durchatmen, bevor dich Infliction Extended Cut dann vermutlich völlig in den Wahnsinn treibt.

Autorin: Benja Hiller
Chefredakteurin | Website | + posts

Die Allround-Tante von WTLW. Trägt Kamera, trinkt Oatly Kakao und spielt alle narrativen Games mit gebrochenen Wesen und kaputten Persönlichkeiten. Gerne minimalistisch und völlig entsättigt. Hauptsache irgendwie eigen, mit dem nötigen Wahnwitz im Konzept. Außerdem fährt sie mit Leidenschaft im Kreis.

Kommentar verfassen