Der Tod kommt tanzend | Daedalic schnappt sich FELIX THE REAPER

Wer hat eigentlich gesagt, dass den Tod bringen keinen Spaß machen soll oder kann? Gut, für die betroffene Person trifft das sicher zu. Aber die weiß ja auch meist gar nichts davon. Felix jedenfalls hat – und macht vor allem – einen Haufen Spaß! 

Felix erledigt einfach nur seinen Auftrag, den er vom Ministerium für Tod mitgeteilt bekommt. Ausführende Staatsgewalt oder eben Exekutive, um das mal ziemlich treffsicher zu formulieren. Warum also ein langes Gesicht ziehen, wenn es eh nicht anders geht? Und da Felix ein sehr fröhliches, motiviertes Wesen ist und zudem die Hoffnung pflegt, seine angebetete „Betty The Maiden“ durch seine Aktionen irgendwann kennenzulernen, erledigt er seine Arbeit eben sehr gerne im Tanzschritt.

Zu den elektronischen Dance Klängen, die auf seinem „Arbeitsmixtape“ im Walkman rotieren (bisher von neun Musiker_innen eigens für „Felix The Reaper“ komponiert), schwingt er gekonnt seine Hüften und tänzelt leichtfüßig durch jeden Auftrag. Seine geschmeidigen Moves wurden in Zusammenarbeit mit professionellen Tänzer_innen einstudiert, was das ganze Spiel so charmant und geschmeidig erscheinen lässt. Guck, hier:

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Felix The Reaper ist ein isometrisches 3D Puzzle-Game.Mit seiner Optik und seinen Mechaniken erinnert es ein wenig an Back To Bed, welches ebenfalls seinen Ursprung dem dänischen Landstrich verdankt. Diesen einzigartigen (Todes-)Charme gibt es in ähnlicher Form schon bei Grim Fandango. Eine Inspirationsquelle? Gut möglich!

Damit Felix die unglücklichen und Tod bringenden Geschehnisse im Geheimen auf der Erde manipulieren kann, arbeitet er im Bruchteil einer Sekunde. Für seinen Auftrag wird die Zeit angehalten, damit er die Umstände so präparieren kann, dass sie in ihrer Verkettung den Anschein eines tödlichen Unfalls erzeugen.

Doch da Felix nun mal selber Tod ist, kann und darf er sich nur im Schatten bewegen. Zum Glück besitzt er die Fähigkeit die Sonne zu manipulieren, die den Bewegungsradius durch Veränderung der verfügbaren Schatten vergrößert. Deine Aufgabe ist es Einschränkungen, Gegebenheiten, Sonne und Unfallobjekte so zu kombinieren, dass am Ende der Tod des zu exekutierenden Wesens eintritt. Hast du das alles in logischer Konsequenz ausgeführt, legt Felix noch ein extra heißes Tänzchen auf das Parkett. Danach läuft die Zeit normal weiter und zeigt in einer Cutscene die tragischen Zufälle des Unfalls. Ganze 20 Level mit mehreren Abschnitten und Schwierigkeiten sollen es am Ende werden. Ein einfacher Spieldurchgang mit vier bis sechs Stunden wird somit zustande kommen. Die Hardcore Version und die Jagd nach Achievements verdoppeln die Spielzeit noch einmal.

Dieses zuckersüße und spaßige 3D Shadow Puzzle Adventure im charmanten Comicstyle fanden offenbar nicht nur wir ziemlich cool. Denn unseren besten Puzzler der Gamescom 2018 haben sich die Hamburger Publisher Daedalic Entertainment schleunigst gegriffen. Sie unterstützen ab jetzt die Entwickler_innen Kong Orange aus Aarhus, Dänemark tatkräftig auf dem Weg zur Veröffentlichung. Voraussichtlich im ersten Quartal 2019 wird Felix The Reaper dann zu den Klängen, die seine Walkman-Kopfhörer ertönen lassen, lässig auf deiner PS4, Xbox One, Switch oder deinem PC umher tanzen.

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=pd_2ZE-XNus&w=560&h=315]

Autorin: Benja Hiller
Chefredakteurin | Website | + posts

Die Allround-Tante von WTLW. Trägt Kamera, trinkt Oatly Kakao und spielt alle narrativen Games mit gebrochenen Wesen und kaputten Persönlichkeiten. Gerne minimalistisch und völlig entsättigt. Hauptsache irgendwie eigen, mit dem nötigen Wahnwitz im Konzept. Außerdem fährt sie mit Leidenschaft im Kreis.

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