Kurz-Kritik-Oktober | #1 Halloween (2007) | Film-Kritik

HalloweenDer Inbegriff des Halloween-Kinos bekam 2007 ein Remake. So schwierig wird es doch wohl nicht sein einen Klassiker frisch aufzubereiten, oder doch?

Kurz zur Story: Kind wird gemobbt, bringt daraufhin seine halbe Familie um, weswegen es in eine Psychiatrie gebracht wird. Aus dieser bricht es 17 Jahre später als Hüne aus und metzelt sich durch die Stadt, um seine Schwester zu finden.

Im Gegensatz zum Original möchte uns der Film einen Grund vermitteln, weswegen es soweit mit dem kleinen Michael Meyers kommen konnte. In der Folge wird er als Mobbing-Opfer dargestellt und in eine schwierige Familie verpflanzt.

Besitzt das Original eine gewisse mysteriöse Atmosphäre, zelebriert der 2007er Rob Zombie Abklatsch vor allem das Töten. Der vorgeschobene Grund funktioniert schon im Anfang des Films nicht mehr. Anstatt den Zorn auf die zu lenken, die in verletzten, tötet Michael wahllos. Und so geht das dann auch später weiter. Töten aus Freude am Töten. Mag auch funktionieren, in diesem Fall gelingt aber nicht mal das. Es ist schlicht unglaubwürdig, unspannend und wenig interessant. Und so wird immer mal wieder irgendjemand, den du nie gesehen hast, eingeworfen, um ihn umzubringen. Eine emotionale Ebene ist schlicht nicht vorhanden. Nicht mal am Anfang. Halloween 2007 bietet dir zudem kaum Personen, mit denen du mitfiebern kannst. Jugendliche tauchen auf und verschwinden genauso schnell wieder. Vorsicht Verwechslungsgefahr. Emotionen Fehlanzeige, Schockmomente bleiben aus. Grusel? Nee, eher Kopfschütteln. Wie der gute Meyers maskenbastelend in der Psychiatrie zu einem Hulk wurde? Völlig egal. Ihn scheint absolut nichts aus der Bahn zu werfen. Schüsse, Messer im Nacken. Alles halb so wild. Der analytische Psychologe, der ihn kennt und verfolgt verkommt zum puren Witz.

Entstanden ist ein völlig emotionsloses Werk, das zwar einen guten Einfall am Anfang präsentieren möchte, ihn dann aber wieder komplett über den Haufen wirft und John Carpenters Original entmystifiziert. Keine Spannung, nur lächerliches Geschrei um nichts. Ein Kfz-Versicherungs-Werbespot scheint klüger und logischer inszeniert zu sein. Sehr ernüchternder Start in den Oktober-Marathon.

3/10 <3

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Die Allround-Tante von WTLW. Trägt Kamera, trinkt Oatly Kakao und spielt alle narrativen Games mit gebrochenen Wesen und kaputten Persönlichkeiten. Gerne minimalistisch und völlig entsättigt. Hauptsache irgendwie eigen, mit dem nötigen Wahnwitz im Konzept. Außerdem fährt sie mit Leidenschaft im Kreis.

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