Xuan Yuan Sword 7 | Gut Ding will Weile haben

Nach über 30 Jahren kommt die chinesische RPG-Reihe mit Xuan Yuan Sword 7 das erste Mal in den Westen.

Dass Videospiele nicht international zugänglich sind, passiert immer wieder. War es früher fast schon an der Tagesordnung, dass manche Spiele Japan nicht verließen wie diverse Final Fantasy Teile, in Europa nicht erschienen wie das Super Mario RPG und Earthbound oder nicht in die USA kamen wie Terranigma, bleiben Games in Zeiten des Internets deutlich seltener unentdeckt in ihrer Region. Und trotzdem gibt es immer wieder Titel, die dieses Schicksal ereilt. Dabei hilft die Info alleine, dass ein Spiel in asiatischen Ländern erscheint, nicht viel, wenn die sprachliche Barriere noch vorhanden ist. Wird ein Werk nicht lokalisiert, mag es zwar möglich sein, es irgendwie käuflich zu erwerben, es dann zu spielen ist jedoch ein anderes Thema. Gerade RPGs, die von der Erzählung leben, stellen Spieler_innen damit vor große Probleme. Es verwundert mich daher nicht, dass ich zuvor noch nie etwas von der Xuan Yuan Sword Reihe gehört habe.

Vom DoS-Spiel in den Westen

1990 erschien der erste Teil der chinesischen Kultreihe noch für DoS und ist mittlerweile nur noch als Abandonware aufzuspüren, also als Spiel, das nicht mehr vertrieben wird und aus dem daher kein Studio, kein Publisher Gewinne erzielt. Auf einschlägigen Seiten für eben jene Abandonware ist dieser Titel noch zu finden, jedoch konnte ich dank der chinesischen Sprache nichts davon verstehen. Dabei war mein Interesse riesig, als ich den Trailer zu Xuan Yuan Sword 7 gesehen habe. Ein Actionrollenspiel, das sich über so lange Zeit halten kann, mehrere Teile besitzt und im China von vor 2000 Jahren spielt, aber trotzdem Monster und Maschinen in den Kampf gegen die zu spielende Truppe schickt, scheint genau mein Ding zu sein. User-Reviews bemängeln, dass das Spiel zu linear sei, ich persönlich bin mittlerweile jedoch dankbar für Titel, die mich nicht in eine riesige, offene Welt schmeißen!

Der Schwertkämpfer Taishi Zhao macht sich in Xuan Yuan Sword 7 auf die Reise, um einen mysteriösen Bambusgegenstand zu finden, der Hunger und Unheil über die Welt brachte. Dabei müssen diverse Kampftechniken erlernt sowie Waffen und Rüstungen aufgewertet werden. Außerdem ist er in der Lage, mit einer magischen Schriftrolle die Zeit zu verlangsamen. Die Kämpfe im Trailer sehen dynamisch und gut inszeniert aus, das gesamte Spiel ist chinesisch eingesprochen und wird mehrsprachige (auch deutsche und englische) Untertitel bekommen. Anschlussschwierigkeiten sollte es also keine geben. Denn auch, wenn es der siebte Teil der Reihe ist, handelt es sich um eine eigenständige Erzählung. Der Vergleich zu Final Fantasy, wo jeder Teil für sich steht, bietet sich also an, auch wenn die Produktionswerte sicherlich auf anderen Ebenen schweben. Für mich klingt es jedenfalls nach einer klassischen Geschichte, die trotzdem durch das Setting einiges an Potential aufweist.

Xuan Yuan Sword 7 als kultureller Botschafter

Gerade das alte China als Schauplatz reizt mich. Während japanische Kultur schon in vielen Spielen dargestellt wurde, bin ich gespannt, welche Elemente Xuan Yuan Sword 7 nutzt, welche Mythen aufgegriffen werden und wie die Landschaft gestaltet sein wird. Es soll eine Hommage an Landschaft, Kultur und Zivilisation des alten China sein. Joshua M. French, der Communitymanager des publishenden Studios eastasiasoft, bezeichnet das Spiel von Softstar und DOMO Studios als kolossal wichtigen Bestandteil der chinesischen Games-Branche, der nun endlich in den Westen kommt. Allein das ist Grund genug für mich, einen Blick in Xuan Yuan Sword 7 zu werfen. Im Sommer 2021 wird es dann auch soweit sein, dass es auf Xbox und PlayStation (noch nicht näher bestimmt) erscheint. Keine lange Wartezeit also auf eine Jahreszeit, die für mich in diesem Jahr einige Highlights bereitzuhalten scheint.

Redakteur | + posts

Die Couchkartoffel von WTLW. Sein Seelentier ist definitiv ein Relaxo! Am liebsten hockt er zu Hause und spielt Videospiele. Seine Nase steckt er dabei in alles mögliche, wagt sich an jedes Genre und hat schon diverse Horrorspiele abgebrochen, weil er nicht der Idiot sein wollte, der jetzt die Treppe herunter zum gruseligen Geräusch geht.

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