Food Games gibt es viele, aber in Godlike Burger kommt eine ganz besondere Zutat in eure virtuelle Pfanne.
Mittlerweile ist die WTLW-Redaktion so eingespielt, dass manche Rollen klar verteilt sind. Steht irgendein Titel mit Essensbezug auf dem Programm, heißt es direkt „Nina, willst du nicht?“ – und ja man, ich will! Die Fülle an Essenspielen, die mittlerweile die Plattformen fluten, ist groß. Food Games zu mögen ist mittlerweile gar nicht mehr peinlich. Das finde ich persönlich ein bisschen schade. Spätestens seit Overcooked ist das einst im schwachen Schein der Küchenlampe kauernde Genre im Mainstream angekommen. Jetzt schnippelt, brät, und verfeinert jeder Gamer, der was auf sich hält, gerne auch mal virtuell. Ist ja neben dem ganzen Rätseln, Metzeln, Jumpen und Runnen auch eine ganz entspannende Abwechslung, dieses Kochen. Jedenfalls bis es Godlike Burger gab.
Burger Braten im All – it’s a trap!
Ein virtuelles Restaurant zu betreiben ist etwas Feines. Wir steigen mit einer spartanischen Ausstattung ins Business, kochen uns in die Herzen der Kund_innen und können uns nach und nach fancy Stuff für Küche und Gastraum kaufen. Das „verrückteste“ Restaurant-Konzept, das ich bisher aus Videospielen kannte, ist der Foodtruck. Und sind wir ehrlich: Der ist auch nicht mehr so hipster, wie er mal war. Wie kann man das Ganze also auf ein neues Level heben? So richtig hoch? Die Entwickler_innen von Liquid Pug haben sich nicht lumpen lassen und katapultieren uns und unseren Burgerladen direkt ins Weltall. Höher geht nicht! Und verrückter auch nicht. Denn die Kundschaft besteht nicht aus Menschen, sondern aus waschechten Aliens. Zugegeben, in manchen herkömmlichen Food Games sehen die Gäst_innen auch oft eher creepy und nicht ganz so menschlich aus. Aber dass an grafischer Raffinesse in diesem Genre leider viel zu oft gespart wird, ist ein anderes Thema.
In Godlike Burger braten wir also Burger im All. So weit, so gut. Jede „Alienrasse“ hat ganz unterschiedliche Vorlieben, was die Art des Fleisches betrifft. So viel sei verraten: Vegetarismus scheint im All kein großes Ding zu sein. Generell sollten Vegetarier- und Veganer_innen sich jetzt mal kurz Augen und Ohren zuhalten. Ich muss nämlich auf die „besondere Zutat“ zu sprechen kommen, die ich eingangs schon kurz erwähnt habe und die Godlike Burger so außergewöhnlich macht. Hier kommen neben Buns, Tomaten, Zwiebeln, Käse und anderem herkömmlichen Burger-Kram nämlich auch die Kund_innen auf den Teller. Da wird ja das Alien in der Pfanne verrückt! Um diesen Gaumenschmaus kredenzen zu können, müssen wir unsere Restaurantbesucher_innen eiskalt abmurksen. Das geht entweder klassisch mit dem Hackebeil oder ein bisschen kreativer, indem wir Fallen aufstellen. Ganz wichtig: Nicht erwischen lassen. Sonst landen wir entweder im Weltall-Gefängnis, oder wir ziehen den Hass anderer Aliens auf uns und werden zusammengeschlagen.
Die Zutaten für Godlike Burger bekommen wir auf keinem Wochenmarkt
Wenn wir eines in Godlike Burger vermeiden wollen, dann, zu Brei geschlagen zu werden. Die Unternehmens-Simulation ist nämlich nicht nur brutal, sondern auch ein Roguelike. Sterben wir, geht der ganze Spaß von vorne los. Bereits gekaufte Items und ein bisschen unserer Kohle dürfen wir allerdings behalten. Die brauchen wir zum Beispiel, um Rezepte für neue Soßen zu kaufen. Woraus die gemacht werden? Na, Leichenteilen natürlich! Jetzt stellt euch mal nicht so an. Unsere Einnahmen können wir außerdem verwenden, um Rechnungen zu bezahlen oder auf andere Planeten zu reisen. Denn: Wenn auf einem Planeten zu viele Bewohner_innen verschwinden (Wo könnten die bloß sein?), dann wird die Galaxie-Polizei skeptisch. Wem das Beil zur Essensbeschaffung zu martialisch ist, kann übrigens auch einfach Gift ins Essen mischen. Dauert bisschen länger, hat aber den gleichen Effekt. Spieler_innen wie ich, denen jegliche Gewalt in Videospielen erst einmal zuwider ist, sei gesagt: Sieht gar nicht so schlimm aus, ist nur Comic-Mord.
Als ich mir den Trailer angeschaut habe, dachte ich erstmal: Nice! Burger braten, Weltraum-Setting, Aliens, niedlicher Comic-Stil. Das ist genau mein Ding. Der kleine aber feine Twist mit dem Gäste-Gemetzel hat mich aber wider Erwarten gar nicht abgeschreckt, sondern richtig zum Lachen gebracht. Da es wirklich nicht gruselig aussieht und mal eine ganz neue Komponente ins Food Game-Genre bringt, sehe ich das einfach mal als spannende Herausforderung an. So wie Lebensmittel anbauen und ernten, nur halt ein bisschen anders. Muss man sich drauf einlassen, kann aber glaube ich richtig Bock machen. Die Demo, die ihr noch bis zum 09. Februar 2021 auf Steam spielen könnt, hat jedenfalls bereits Suchpotential. Wenn ihr auch Lust auf galaktische Burger mit einer exquisiten Sonderzutat habt, dürft ihr euch freuen: Godlike Burger von Liquid Pug und Daedalic Entertainment erscheint bereits in der ersten Jahreshälte 2021 im Early Access auf Steam. Bis dahin kocht bitte einfach mit ganz normalen Zutaten.
Der Noob von WTLW. Sie kennt sich in der Gaming-Welt nicht so gut aus wie ihre Kolleg_innen, lernt aber gerne dazu. Klassisch mit “Die Sims” in die Gaming-Szene eingestiegen, spielt sie heute am liebsten Adventures, Platformer und Puzzle-Games. RPGs sind auch okay – aber nur, wenn sie schön aussehen.