In Star Renegades begehren wir mit einer Gruppe mutiger Rebellen gegen ein interplanetares Imperium auf.
Massive Damage Games sind keine Anfänger im Erbauen von interessanten Sci-Fi Welten, wie sie schon mit Halcyon 6: Starbase Commander bewiesen haben. Für ihr nächstes Werk tut sich das Studio mit dem ausgezeichneten Indie-Publisher Raw Fury zusammen, um uns in ein Weltraum-Abenteuer zu entführen, dessen Prämisse mit der Rebellion gegen ein böses Imperium viele wohl erstmal an die klassische Star Wars Trilogie denken lässt. Doch statt Lichtschwertduellen und Raumschlachten bekommen wir im Pixel-Art Rollenspiel Star Renegades taktisch anspruchsvolle Rundenkämpfe serviert.
Finde deine Nemesis in Star Renegades
Rebell_innen haben meist eines gemeinsam. Sie sind der autoritären Macht, die sie stürzen wollen anfangs hoffnungslos unterlegen und müssen erst ihre Kräfte stärken. So auch in Star Renegades, wo wir einen verwegenen Haufen von Regimegegnern kontrollieren, die sich den Weg ins Zentrum des herrschenden Imperiums freikämpfen müssen, um dort den Dolchstoß ins Herz des Gegners zu führen. Die einzelnen Mitglieder des Teams entwickeln sich natürlich nach geschlagenen Schlachten weiter, profitieren aber auch von gestärkten Beziehungen, denn das Abenteuer schweißt zusammen. Nur mit Teamwork besteht eine realistische Chance siegreich zu sein. Im Gefecht selbst ist aufgrund der rundenbasierten Natur taktische Finesse gefragt. Trotzdem dürfen wir bei all dem Planen nicht zu nachlässig reagieren, denn plötzliche Unterbrechungen durch Konter oder schnelle Kombos, bei denen die Attacken hintereinander erfolgen müssen, sind zentraler Bestandteil des Kampfsystems. Synergien zwischen unseren Held_innen der Revolution gilt es klug auszunutzen, um die stärksten Effekte auszulösen.
Ein Alleinstellungsmerkmal von Star Renegades soll seine prozedural generierte Gegnervielfalt werden, die mich sofort an das Nemesis-Feature eines gewissen Abenteuers in Mordor erinnert. Die Schergen der Obrigkeit stehen in einer bestimmten Hierarchie, die ständig im Wandel ist. Besiegen wir derartige Handlager_innen, die mächtiger als das übliche Kanonenfutter sind, erinnern sie sich an uns und entwickeln vor einem erneuten Zusammentreffen neue Fähigkeiten. Aber auch unsere Truppe hat die Gelegenheit sich mit immer neuen Ausrüstungsteilen und Upgrades hochzupushen.
Ausserirdische Schönheit
Wer an Pixelgrafik denkt, hat im ersten Moment vielleicht das ein oder andere 16-bit Indie Spiel vor sich, bei dem naturgemäß jeder Bildpunkt bei genauem Hinsehen einzeln erkannt werden kann. Bei Star Renegades wird die Kunst der Pixel-Art jedoch auf ein neues Level gehoben. Das herausstechende Merkmal des taktischen Rollenspiels ist die detailliert erbaute Welt, welche geradezu vor wunderhübschen Landschaftsmerkmalen und Effekten überquillt. Star Renegades ist eines der schönsten Spiele, die ich seit längerem sehen durfte! Egal ob sich die kleine Rebellentruppe in einer Sumpflandschaft mit blühenden Ranken und kleinen Wasserfällen aufhält oder sich durch futuristische Ruinen schlägt, die Grafik lässt mich jetzt schon über Massive Damage Games‘ neuestes RPG staunen.
Wir rekrutieren in den Weiten des Alls immer neue Mitkämpfer_innen, die wir dann auf prozedural generierte Missionen schicken. Diese sich ändernden Missionen garantieren zusammen mit dem innovativen Gegnersystem auch beim drölften Spieldurchgang Abwechslung. Ich für meinen Teil wäre jetzt auch schon mal mit einem einzigen Durchlauf zufrieden, denn die verspielte Grafik hat mich zugegebenermaßen echt umgehauen. Ich bin durchaus gespannt, welche Hintergründe in der bis jetzt noch recht vagen Story stecken. Dies erfahren wir wohl erst am 8. September 2020 wenn Star Renegades auf Steam erscheint. PS4, Xbox One und Switch sollen im Herbst 2020 ebenfalls mit dem RPG beglückt werden.
Der Historiker von WTLW. Spielt alles vom Walking Simulator bis zum Point-and-Click Adventure, am Liebsten aber RPGs mit guter Narrative und Strategie.