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Velocity Rage Preview | Taktischer Combat Racer mit Sammelkarten-Spirit

In Rennspielen mit Gegenständen um sich zu werfen bleibt oft niedlichen, bunten Figuren mit großen Augen vorenthalten. Generell hättest du manchmal gerne einen Raketenwerfer am Auto. Aber zum Glück ist ja Velocity Rage in Arbeit.

Eigentlich liebst du Rennspiele. Du hast sogar einen eigenen Hashtag auf Instagram für deine Sammlung vermacht bekommen. Trotzdem sind Rennspiele hier im Magazin selten vertreten. Was ist da los?
Was auch selten ist, sind Combat-Racer ohne die zu Beginn angesprochenen süßen Maskottchen. Blur hat das mal versucht und eigentlich auch ziemlich gut gemacht? Wieso müssen in solchen Spiele immer sprechende Tiere, Dinos, Pilze, Fabelwesen, Videospielheld_innen und gehäkelte Sackfiguren in Karts umhersausen? Wieso kann es nicht mal nen Hot Rod oder nen futuristischer Flitzer sein? Was ist da los? Warum haben die dann immer nur begrenzte, einfältige Items dabei? Wieso kann es nicht ein ganzes Arsenal geben, das erweitert, ausgetauscht, verdient werden muss? Was ist da los?

Gotta get them all

So in etwa müssen die Gedankengänge der beiden Entwickler Yotam Harris und Michael Chochlov bei MysticGG in Israel ausgesehen haben. Verflucht, wir wollen Action pur, wildes, rasantes, (retro-)futuristisches Aussehen, mit coolen Karren, spaßigem Gameplay und oben drauf ein Sammelkarten-System! Hä, wie jetzt Sammelkarten System?

Ja genau, Sammelkartenspiele bilden die Basis des Item-Racers. Vor dem Rennen entscheidest du, mit welchen deiner gesammelten Raketen, Schutzschilde, Nitros, Laser oder Sonstigem du deinen Wagen ausrüstet. Der Platz ist begrenzt, die taktische Vorgehensweise sollte demnach vorher überdacht werden. Und während des Rennens ebenso. Dein Auto wird zum Deck und die Waffen sind deine Karten. Eine einzigartige Kombination.

 

Schon auf der Gamescom hat dir der kleine Ausflug ins futuristische Combat Racing-Game mit Kartenspiel Flair äußerst gut getan. Der schnelle Multiplayer Modus mit all seinen bunten Facetten sorgte für reichlich Spaß. Auch aufgrund seines wichtigsten Bausteins, der Fahrphysik, die sich zu jeder Zeit plausibel aber nicht zu behäbig anfühlt.

Seit ein paar Wochen daddelst du dich durch die geschlossene Alpha-Testphase, immer mal wieder. Streckenführungen und Autos wirken vertraut, immer wieder hechten kleine Action-Szenen ins Spielgeschehen, die auf besonders wundervolle Treffer hinweisen oder, dass du deinen Wagen mal wieder geschrottet hast. Passiert tatsächlich gar nicht so selten. Doch hier kommt der wichtige Spiel beeinflussende Aspekt: Genau das passiert allen. Balance nennt das die Riege der versammelten Nerdigkeit. Und genau die ist wichtig, gerade wenn es zum wilden über den Haufen sprengen in undurchsichtigen Spielphysiken kommt. Das Teilnehmer_innen Feld ist im ständigen Fluss. Positionen wechseln rasant. Keine Spur von Formel 1! Ein dynamisches, stimmiges Rennerlebnis, in dem du deine Waffen und Gimmicks gut platzieren solltest.

Perfekter Tatort: Sofa

Schon in diesem frühen Status ist das grobe Potential für actionreiche, destruktive Multiplayerfreuden unübersehbar. Natürlich ist noch nicht alles so stimmig, aber es wartet auch noch ein großer Haufen Arbeit auf das Projekt Velocity Rage, das zur Zeit ein noch unbestimmtes Veröffentlichungsdatum 2019 für den PC vor sich her schiebt. Doch du kannst sie quasi schon fühlen, die Nächte mit der pumpenden Musik, den heizenden Kisten und den spektakulären Take Downs. Du musst nur genügend Karten sammeln, um deinen Rennwagen optimal bestücken zu können. So richtig wohl fühlen würde sich Velocity Rage wahrscheinlich auf einer Konsole. Mit einer Horde chipsverschmierter Fingerkuppen davor, die an Controllern und Menschen kleben und vor lauter Grinsen bereits Muskelkater in den Faserbahnen des Gesichts verspüren.

Velocity Rage ist eine Chance das Combat-Racing-Genre mit dieser eigenwilligen aber einmaligen Sammelleidenschaft wiederzubeleben. Ein neue Richtung zwischen all den Kart-, Fun- und Future- Racern im Arcade-Bereich. Der Asphalt ist heiß und schwammig. Jetzt heißt es, die passenden Extras auswählen, Felgen montieren und den Lack polieren. Genau dann scheint Velocity Rage mit all seinen gewitzten Eigenheiten in die Schikane zu driften, die Blur so ölverschmiert hinterlassen hat. Genau dann werden die kleinen Pilze, Dinos und Sackfiguren wieder neidisch hinterm Zaun an der Rennstrecke stehen und dem mächtig schnellen und ohrenbetäubenden Pomp anhimmeln.

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=v5DZKsUT0mU&w=560&h=315]

Autorin: Benja Hiller
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