Vergiss Spider-Man, in Gibbon: Beyond the Trees zeigen dir Primaten wie geschmeidiges Schwingen ohne Superkraft möglich ist.
Gibbons gehören zur Familie der baumbewohnenden Primaten. Als Schwestergruppe der Menschenaffen werden sie gerne auch als kleine Menschenaffen bezeichnet. Global gelten die Gibbons als eine der bedrohtesten Familien unter den Primaten. Laut der Roten Liste der Gefährdeten Arten der Organisation IUCN (International Union for Conservation of Nature), gelten fünf Spezies unter den Gibbons als kritisch bedroht, 14 als bedroht und eine als gefährdet. Zur Erinnerung: Insgesamt wird unter den Gibbons zwischen 20 Arten unterschieden. Alle von ihnen kämpfen ums Überleben. Eine Schande, wenn du nur an ihre faszinierende Art der Fortbewegung denkst. Längst überfällig also, dass ihnen auch in der Welt der Videospiele eine starke Stimme gegeben wird. Auftritt Broken Rules.
Gibbon: Beyond the Trees – eine starke Stimme für Primaten
Das Wiener Indie Game Studio Broken Rules hat bereits mit Old Man’s Journey bewiesen, dass es gesellschaftliche relevante Thematiken sensibel aufnehmen, dabei aber äußerst charmant verpacken kann. Die emotionale Geschichte um den älteren Herrn, der mit reichlich Erinnerungen im Gepäck nach dem Erhalt eines Briefes auf eine Reise geht, habe ich noch heute äußerst präsent im Kopf. Die Puzzlemechaniken im Adventure waren frisch und clever, das Design zum Anbeißen. Es besteht absolut kein Zweifel daran, dass dieses Studio mit Gibbon: Beyond the Trees den Spider-Men und –Women des Dschungels eine adäquate Bühne bauen. Denn sie brauchen nicht einmal Superkräfte.
„Wir haben dieses Projekt angefangen, weil wir von der Fortbewegungsart der Affen im Dschungel fasziniert waren. Die Brachiation, das Schwinghangeln von Ast zu Ast, erschien uns wie völlige Freiheit in Form von Bewegung“, sagt Broken-Rules-Geschäftsführer Felix Bohatsch. „Im Laufe unserer Recherche über Gibbons und ihr heutiges Dasein in der Welt erkannten wir, dass es eine tiefergehende Geschichte zu erzählen gab. Abholzung, Wilderei und die Klimakrise erschweren den Gibbons das Überleben mehr und mehr. Wir wollten mit dem Spiel ihren Kampf würdigen und wilden Tieren in der Gaming-Welt eine Stimme geben.“
Faszination Bewegung
Genau diese Faszination für die Fortbewegung und das Leben der Gibbons schwingt aus jeder Szene des frisch veröffentlichten Trailers. Eine perfekte Symbiose aus Spider-Man, Parcours und Skateboard-Flow. Ich will das in Gibbon: Beyond the Trees selbst erleben. Mit den Gibbons von Ast zu Ast schwingen, meinen Freund_innen einen Boost verpassen, Salto schlagen, an Lianen hangeln und Hänge hinunter sliden. Faszination für den einmaligen Bewegungsapparat. Geschmeidiger als die besten Turnenden der Welt. Eleganter als jeder balletttanzende Mensch. Dabei jedoch so überaus erhaben und selbstsicher. Broken Rules erzählen innerhalb der Welt der Gibbons von deren Überlebenskampf.
Abholzung, Wilderei und Klimawandel finden subtil den Weg in die atemberaubend handgemalte Welt. Ein einstündiges Abenteuer soll die kleinen Menschenaffen innerhalb eines Storymodes begleiten. Im Befreiungsmodus geht es, der Bewegung frönend, durch einen prozedural generierten Dschungel. Gibbon: Beyond the Trees erscheint am 25. Februar 2022 vorerst exklusiv auf Apple Arcade. Im Laufe des Jahres 2022 sollen Steam und Switch folgen. Gibbons sind faszinierende Wesen. Wie ungefähr jede Spezies auf unserem Planeten. Damit das auch in der letzten Ecke unserer Erde ankommt, braucht es stellvertretende Medien wie Broken Rules‘ Gibbon: Beyond the Trees. Unser Ökosystem überlebt dank der Vielfalt, der Mensch wirkt dabei wie ein Parasit. Die Rote Liste der Gefährdeten Arten zählt allein 84 Säugetiere seit dem Jahre 1500 als ausgestorben oder mutmaßlich ausgestorben. Wir sollten alles dafür tun, diese Zahl nicht zu erhöhen.
