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Olija | Schiffbruch mit Harpune

In Olija gehen wir auf eine düstere, von brutalen Kämpfen gepflasterte Reise, um zurück in unsere Heimat zu gelangen.

Schon wieder ein Indiespiel mit Pixel-Art Grafik? 2D Metroidvania, schnelles und hartes Actionspiel, alles schon mal gesehen? Olija wirkt auf den ersten Blick wie Gewohnheitsfutter für Fans von anderen Titeln des Devolver Digital Katalogs. Bei mir werden Erinnerungen an die Abenteuer in The Messenger und Katana Zero wach. Aber auf den zweiten Blick bietet Olija einige interessante Aspekte, die den Titel abgrenzen und ihm ein individuelles Profil verleihen. Skeleton Crew entwickeln hier einen Action Titel mit Ecken und Kanten.

Der Weg in Olija ist gepflastert mit Leichen

Die Geschichte Olijas wird bewusst im Dunklen gelassen, denn das gehört zum düsteren und geheimnisvollen Stil des Spiels. Wir wissen nur, dass der Protagonist Farraday Schiffbruch erleidet und auf fremden Gestaden landet. Mit anderen verlorenen Seelen teilt der Seemann dieses Schicksal. Das einzige, das er außer den Kleidern an seinem Körper und dem Dreispitz auf seinem Kopf noch besitzt, ist eine legendäre Harpune, die ihm im Laufe des Spiels die treueste Gefährtin sein wird.

Die Harpune ist eine flexible Waffe, sie ist sowohl im Nahkampf tödlich, wo wir ihre hohe Reichweite ausnutzen können, als auch im Fernkampf als Wurfgeschoß verwendbar. Das Movement von Farraday ist ziemlich schnell, der Gute hat sich wohl gut gehalten nach all den Jahren auf See. Mit Dashes und Sprüngen kommt er gut herum. Sowohl Kampfgeist als auch Ausdauer wird der Gestrandete brauchen, um dem fremden Land zu entkommen, das diverse Gefahren und Gegner in seinen Weg stellt. Die Gegnerriege in Olija ist dominiert von Skeletten, Zombies, raubeinigen Gaunern und ähnlichem Gesindel. Alle haben eines gemeinsam: das Leben von Fremden wie Farraday und seiner Crew ist ihnen nicht gerade heilig.

Die geheimnisvolle Lady

Die namensgebende Lady Olija ist eine Frau, die Farraday immer wieder begegnet und die auf eine wundersame Weise an sein Schicksal geknüpft scheint. Sie ist eine der wenigen Konstanten in dieser feindlich gesinnten Welt. Das wird auch durch den Art-Style der Pixelgrafik ausgedrückt, denn Olija ist absichtlich detailarm, die Charaktere und Gegner bleiben zum Beispiel  gesichtslos, was die Fremdartigkeit herausstreicht. Ein zentrales Thema von Olija. Andere Stellen des Spiels, die die makabere Seite hervorheben, sind hingegen durchaus dichter gezeichnet, wie die Berge von Leichen, die wir wie Leitern erklimmen müssen. Der Tod sitzt uns auch visuell stets im Nacken.

Ich bin mir sicher Farraday wird nicht ohne weiteres den Weg nach Hause antreten können, ohne vorher eine tiefere Storyebene rund um die tödliche Insel und die mysteriöse Olija enträtselt zu haben. Die Narrative, die noch nicht allzu viel Preis gibt und der sich zwischen Piraten und Dark Fantasy einpendelnde Stil von Olija machen mich jedenfalls neugierig auf mehr. Ich bin mir sicher die Entwickler_innen von Skeleton Crew, rund um Thomas Olsson, haben noch das ein oder andere Ass im Ärmel. Olija erscheint noch 2020 auf Steam und Switch.

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