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Star Wars Episode III: Revenge Of The Sith | Film-Kritik | Der Star Wars Kalender

EP_III16 Tage bis Star Wars! Der Abschluss der Prequels musste düster werden. Das Schicksal wurde bereits 1977 eingerichtet, lediglich der Weg dahin war offen. Wie zerfällt die Republik und wie wird Anakin Skywalker zu Darth Vader? 

2005: Wieder einmal ist das Ende von Star Wars nah. Die Geschichten werden zusammengeführt. Unglaubliche Vorfreude auf einen vermeintlich düsteren Star Wars Film, wechselt sich immer wieder mit Wehmut ab . Die Saga wird offiziell abgeschlossen sein. Weitere Filme sind nicht in Sicht. Und so nimmst du jeden Moment mit, den du bekommen kannst und stimmst dich mit den verschiedensten Zeitungsfetzen auf den letzten Akt ein.

Das Ende ist nicht das Ende.

Seit drei Jahren toben die Klonkriege. Die Galaxie ist in massive Gefechte zwischen Seperatisten und Republik verwickelt. Die Jedi sind weiterhin auf der Suche nach dem mysteriösen Darth Sidious, der, Gerüchten zufolge, den Senat kontrollieren soll. Anakin Skywalker ist inzwischen zum Rang des Jedi-Ritter aufgestiegen, doch ihn plagen Hochmut, Vertrauensverlust und Verlustängste, die ihn immer weiter zur dunklen Seite der Macht treiben. Durch die Vernichtung des Führers der Droidenarmee, General Grievous, soll der Krieg nun entgültig beendet werden und Kanzler Palpatine in Folge dessen die Notstandsbevollmächtigung wieder abgeben.

Episode III: Revenge Of The Sith (Die Rache der Sith) besitzt ein wesentlich höheres Tempo als die beiden Vorgänger. Mit einer pompösen Weltraumschlacht, die in einer imposanten Rettungs-Mission endet, wirst du auf dieses eingestimmt. Hier geht es Schlag auf Schlag, denn es gibt viel zu erzählen, was in den anderen beiden Filmen durchaus hätte erledigt werden können. Dabei steht Anakin Skywalker im Mittelpunkt des Plots, der viele Emotionen erleben muss, um zum filmischen Ergebnis – das Hinübergleiten zur dunklen Seite der Macht – zu kommen. Das wirkt nun mitunter etwas hektisch, denn die Umrisse der Person Skywalker wurden bis hierhin zu ungenau gezeichnet. Der Fall und die Wendung vollziehen sich dann ebenfalls in einem rasanten Tempo. So dass es leicht unglaubwürdig wirkt, aber dennoch schmerzt.

„The dark side of the force is the pathway to many abilities some concider to be unnatural!“

Revenge Of The Sith macht tatsächlich mehr richtig, als die Vorgänger. Es scheint, als hätte Goerge Lucas eigentlich nur diesen Film machen wollen. Für den Rest gingen ihm dann leider die Ideen aus. Episode III besitzt zerreißende Szenen, wie die Hinrichtung der Jedi, unglaubliche Lichtschwert-Kämpfe und eine größere Spannungsdichte. Zudem wirkt das CGI in den meisten Szenen nicht mehr deplatziert, sondern unterstützt wohlwollend die Intentionen der Bildgewalt.

Wieder einmal ist es Ewan McGregor, der in diesen Film seinen besten Obi-Wan verkörpert. Weitere interessante Figuren, wie Grievous oder die Wookies auf Kashyyyk passen sich wundervoll an die Grundatmosphäre an und geben dem Werk Breite. Episode III besitzt endlich wieder einen Humor, bei dem du nicht peinlich berührt die Hand vor die Stirn patscht. Ein wichtiger Faktor, um die Lockerheit wiederzufinden, die fast verloren schien. Doch fragst du dich die ganze Zeit, warum nicht schon eher der Fokus auf die Beeinflussung des Palpatine auf den jungen Skywalker gesetzt wurde. Es hätte die komplette Trilogie in einem schlüssigerem Licht erscheinen lassen.

Hayden Christensen nimmst du den fallenden Jedi nun ein wenig besser ab, doch intensiv wird euer Verhältnis jedoch nie. Zu stumpf wirkt sein Schauspiel, zu künstlich und aufgeblasen jede Szene, in der er pampig reagiert oder eingeschnappt wirkt. Fast wie ein kleines Kind, das seinen Lutscher nicht bekommt.

Intensiv wird es aber in der ruhigen Szene in der „Oper“, bei der auch nahezu zum ersten Mal etwas Mystik auftaucht. Genau solche Szenen sind es, die Star Wars den Spirit geben. Diesen Spirit treiben natürlich auch die komplexen Charakterentwicklungen. Die sind hier, bis auf Obi-Wan, der sich tatsächlich plausibel zum weisen Jedi-Meister entwickelt und starke Eigenschaften zeigt, äußerst flach geschrieben. Nahezu jede Person entwickelt sich geradlinig, vorhersehbar und absolut uninteressant, wenn ihnen denn überhaupt Entwicklung zugestanden wird. Oder sie werden einfach mal flux aus dem Verkehr gezogen, wie Count Dooku.

„Twisted by the dark side young Skywalker has become“

Doch nach der groben Wandlung Skywalkers scheint eine gewisse Wendung einzutreten. Der wütende, von der dunklen Seite der Macht durchflossene Darth Vader gefällt dir wesentlich besser. Auch weil er nach wie vor mit sich hadert und nur durch die kommenden Aufgaben in völliger Bosheit und elendigem Wahnsinn aufgeht. Daher zerbricht es dir am Ende doch das Herz, wenn Obi-Wan davon erzählt, dass er wie ein Bruder für ihn gewesen sei.

Und so wird am Ende der düsterste Film der Prequel-Trilogie nicht so düster, wie du ihn erwartet hast. Episode III besitzt herausragende Momente, witzige, epische und düstere Szenen. Durch die hohe Dichte an Ereignissen kommst du nie so ganz aus deiner Anspannung heraus. Bis auf die bereits in Episode II erwähnten Liebesdramen-Szenen und der zu erzwungenen Theater-Theatralik des Imperators. Den hast du aus der originalen Trilogie wesentlich angsteinflößender und glaubwürdiger im Kopf.

Revenge Of The Sith ist ein kompakter Film, der sein hohes Tempo nicht immer halten kann, aber generell einen schönen Vibe entwickelt, dem du dich nicht so richtig entziehen magst. Nachteil am Tempos. Keine Zeit für ausgiebige Drama-Entwicklung. Der Fall des Skywalkers und das Entstehen des galaktischen Imperiums passieren viel zu schnell. Sie sind gut gedacht, besitzen in der Inszenierung aber Ecken und Kanten. Lucas ist und bleibt eben in erster Linie Autor. Jedoch überwiegt die Tragik der Momente, die traurigen und schaurigen Szenen. Das Entstehen einer von Macht dominierten Galaxis. All das drückt auf dein Gemüt und macht diesen Film doch zu einem düsteren Ereignis, das du als äußerst versöhnlichen und netten Abschluss in dein Star Wars Tagebuch eintragen magst.

8/10 <3

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=5UnjrG_N8hU&w=560&h=315]

Autorin: Benja Hiller
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