Dean Corso (Johnny Depp) findet sogar das seltenste Buch, wenn auch mit fragwürdigen Methoden. Aus diesem Grund wird er von Boris Balkan – Verleger und Sammler äußerst teurer Bücher, die alle den Teufel thematisieren – engagiert, um die Authentizität eines Buches zu klären, von denen nur drei weltweit existieren. Die reisefreudige Aufklärungsarbeit wird nun immer wieder von mysteriösen Geschehnissen begleitet.
Roman Polanskis The Ninth Gate – was eigentlich die neunte Pforte und nicht die neun Pforten bedeutet – hangelt sich langsam am Erzählungsstrang entlang. Der Film ist sehr ruhig, aber dialogreich zugleich. Das gefällt dir eigentlich ganz gut, gerade in den Recherche-Szenen, in denen Corso mit seiner Lupe die Eigenheiten der Bilder im Buch inspiziert. Doch so richtig mag der Funke einfach nicht überspringen. Der Film will subtil gruseln ohne gruselig zu sein und schafft es einfach nur in wenigen Szenen ein unwohles Gefühl zu vermitteln.
Der starke Anfang dehnt sich leider nicht vollends aus und so hast du Schwierigkeiten dem Geschehen bis zum Ende zu folgen und vor allem auch nachvollziehen zu können. Eine etwas kompaktere Erzählung und eindeutigere Atmosphäre hätten dich hier mehr gefesselt. Zudem wirken manche Personen stark gekünzelt. Sie reißen dich immer wieder aus der Faszination Film heraus. Auch der Soundtrack, der für die Einzigartigkeit geschrieben zu sein scheint, verschwindet nach jeder Szene erneut aus deinem Gedächtnis. Keine Spur von Psycho, Halloween oder Der weiße Hai.
Vielleicht ist The Ninth Gate einfach nur etwas zu schlecht gealtert. Am Ende bleibt ein ernster Johnny Depp, wie du ihn gerne mal wieder sehen würdest, und eine interessante Thematik um den Mythos Teufel in Schriftform. Irgendwie magst du auch ein Lob aussprechen. Die äußerst einfallsreichen Namensgebungen, die in Form des Boris Balkan ihre eigentliche Offenbarung entfalten, haben es verdient!
6/10 <3
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