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Harry Potter Rückwärts | Ein Experiment

HP_backwards20 Jahre nach dem Erscheinen des ersten Buches, lese ich zum ersten Mal die Harry Potter Buchreihe. Rückwärts! Warum und ob das überhaupt irgendeinen Sinn ergibt? Finden wir es heraus!

Als die Harry Potter Bücher erschienen, habe ich sie ignoriert. Ich war zu alt für einen Hype, der lauter junger Menschen in die Buchhandlungen trieb. Wie so viele Menschen bildete ich – ignorant wie ich damals so war – meine ablehnende Haltung gegenüber des „Kinderbuches“. Der Junge, der eine Einladung der örtlichen Zauberschule erhielt, um dort die Kniffe der Magie zu lernen, klang irgendwie nicht sonderlich spannend. Ich hatte Besseres für meinen knappen Zeitplan erdacht und überließ meiner kleinen Schwester das Feld der Magie.
Als diese Bücher dann auch noch verfilmt wurden dachte ich, ‚gut, die Kleinen wird es sicher freuen‘ und fuhr mit meinem knallroten Ford Escort durch den Schnee. Bei der ersten Sichtung des Films schlief ich trotzig mit verschränkten Armen ein. Ich wollte unter keinen Umständen diesen nervigen Zauberlehrling an mich heran lassen. Ich entwickelte bei allem, was in den Medien gehypt wurde, eine ausgewachsene Abneigung, die unglaublich lange anhielt. Ich muss(te) eine äußerst schwierige und eigenartige Person (gewesen) sein.

Doch die Vorurteile schlichen langsam davon. Wie es schon bei Buffy der Fall war, benötigte ich eine Person, die voller Begeisterung jedes kleinste Detail vertieft, erläutert und näherbringt. Die Faszination trug Früchte. Ich entwirrte die verschränkten Arme, ließ mir Sachverhalte und Zusammenhänge erklären. Hintergründe, Anekdoten und Parallelen flossen in den Alltag. Inzwischen liebe ich die Filmreihe, habe fast die Hälfte der Hörbücher auf Urlaubsfahrten genossen und sauge höchstpersönlich jede zu findende Theorie auf und bespreche sie erneut, um die Sicht auf Themen zu weiten. Als letztes Jahr „The Cursed Child“ veröffentlicht wurde, schloss ich meinen ersten Lesedurchgang eines Harry Potter Buches innerhalb weniger Tage ab. Nun erschien der Zeitpunkt gekommen, sich auch den restlichen sieben Büchern zu widmen. Ich wollte nicht einfach mit der Geschichte von vorne anfangen, denn ich hatte gerade die Fortsetzung des eigentlichen Endes gelesen. Eine Idee entstand. Wäre es wohl möglich, die Buchreihe in ihrer Bestimmung umzukehren und von hinten aufzurollen? Jedes Buch ein Prequel. Ich würde demnach die Auswirkungen zuerst erfahren, bevor Ereignisse, die zu gewissen Dramatiken geführt hatten, umfangend beleuchtet werden.

Ist das möglich? Ergibt das überhaupt einen Sinn. Geht der Zusammenhang völlig verloren oder kann ich diesen trotzdem erfassen? Immerhin habe ich die Filme gesehen! Das sollte helfen, oder nicht? Funktioniert die Buchidee von J.K. Rowling auch umgekehrt? Ein Experiment startet. In den nächsten Wochen und Monaten werde ich in einzelnen Episoden meinen Fortschritt erfassen und die daraus resultierenden Wirrungen niederschreiben. Das Schauspiel wurde bereits abgehakt. Ein Artikel zu „The Cursed Child“ folgt demnach sehr bald. Vor meinem Umzug las ich den Anfang von „The Deathly Hallows“ bis das Buch auf unbestimmte Zeit in einer Kiste verschwand. Nun, da es wieder aufgetaucht ist, scheint es an der Zeit, das Experiment in Angriff zu nehmen. Alle Bücher liegen in der englischen original Fassung vor. Ob am Ende völlige Verwirrung vorliegt, ich den dunklen Lord für Darth Vader halte und Dobby zu Mr. Rocky wird? Ob die Bücher auch als immer fortwährende Vorgeschichte taugen? Lass es uns gemeinsam herausfinden. Zusammenhänge begreifen und sie neu verstricken. Lass uns aus der aktuellen Sicht immer weiter in die Vergangenheit wandern und auf eine Forschungsreise gehen, die so einiges an Ausgrabungen bereithalten wird. Lass uns aus einer geradlinigen Jahreserzählung ein Experiment machen und seine Bestimmung umkehren.

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