Website-Icon Welcome To Last Week

Alternative Fakten KW 09/17 | Der alternative kulturelle Wochenrückblick

anxieteaDiese Woche ist voller Fehden, Überraschungen, Entwicklungen und psychischen Krankheiten. Letztere beschäftigen mich ja nun mal zu sehr großen Teilen, weswegen sich meine ganzen Timelines wohl gedacht haben, komm, die schütten wir mal voll damit. Aber im Zusammenhang mit Kunst ist das nur noch halb so schlimm. Also für die Zeit, in der ich mir diese Kunst zu Gemüte führe. Zudem ist es wohl der erste Wochenrückblick, der ohne Star Wars auskommt. Was, ohne Star Wars? Einmal ohne muss gehen. Es muss gehen! Was mich stattdessen beschäftigte? Der alternative kulturelle Wochenrückblick erzählt es dir.

 

Watched last week:

 

Erkenntnis der Woche

Präzise Aussagen und geübte Kommunikation verhindern Missverständnisse und ungewollte Entwicklungen. Das fängt schon beim Sockenkauf an. Demnach, Vorsicht! Nachdenken, Formulierung kreieren, sicher weitergeben, vergewissern.

 

Audiophile Hörgenüsse

Sobald da eine Kassette in meiner Timeline erscheint, startet ein automatisierter Prozess. Kassette? Oh, oho! Wer, was, wieso, wo, wann? Meine Augen fokussieren den Plastikkasten mit dem Bandsalat und sind ganz gespannt, was mir die Verlinkung an Informationen verraten mag. Ich klicke. Kokomos „Monochrome Noise Love“ wurde von D’Kolektif aus Indonesien auf Band verewigt. 50 schwarz transparente Kassetten mit schickem Druck und stabilem Jewelcase wollen bestellt werden. Was dieses Tape noch sonderbarer macht? Der Kokomo-Anteil wird an die soziale Organisation Rumah Bintang, die bedürftige Kinder in Bandung unterstützt, gespendet. Die 50 Dinger werden wahrscheinlich rasend schnell weg sein. Du solltest dich beeilen.
In andauernder finanzieller Schieflage befinden sich auch Leitkegel. Keine Konzerte, kein Geld, kein voller Gabentisch in Form von Tassen, Fahnen, T-Shirts und Fußmatten. Ein Teufelskreis, der die Menschen der Formation jetzt zu ihrem letzten verzweifelten Schritt zwang. So waren sie beim kollektiven Zusammenkratzen ihres Taschengeldes gesehen worden, um doch noch eine handvoll Aufkleber hervorzubringen. Doch hier scheint sich der eigentliche Skandal zu entwickeln. Einer der beiden Aufkleber suggeriert Leitkegel zu lieben, aber Tocotronic zu hassen. Was nur haben sie gegen den Jungen, der Tocotronic ist? Die Propaganda-Sticker wurden zum ersten Mal am Samstag in Düsseldorf auf der „Wütenden Populärmusik Veranstaltung“ angeboten. Hinweise auf weitere Entwicklungen in der startenden Fehde Leitkegel/Tocotronic nehme ich gerne entgegen. Ein neuer Hammer der Woche!

 

Audiovisuelle Ereignisse

Vor zwei Wochen noch, habe ich um den zweiten Teil der Netflix Serie The Get Down gebeten, weil ich gerade hineingesunken war. Da kommt auch schon die Ankündigung daher. Das ist der Beweis! Netflix liest hier mit. Ab jetzt bin ich „famous on the internet.“ Ja okay, der Trailer könnte jetzt auch ein wenig länger sein, aber wir wissen ja so grob, wo es weiter geht. Disco, überall Disco! Doch entwickelt sich ein neuer, frischer Sound in den Ruinen der Stadt. Die Get Down Brothers und Mylene werden versuchen weiter an ihrer Musik zu arbeiten. Plattenfirmen, korrupte Menschen und Kriminelle warten derweil auf das große Geld. Am 7. April geht es weiter. Das ist, das ist, um genau zu sein…äh…ist das ab… Ja, es ist genau in einem Monat. Nicht ab jetzt!
Die deutsche Serienlandschaft läd mich nicht gerade zu überschwänglichen Lobesreden ein. Ich mochte Stromberg ganz gerne. Dr. Psycho und der Tatortreiniger machen mich auch ganz glücklich, doch dann kommt nichts mehr. Mit dem Tatort kann ich absolut nichts anfangen und ich habe auch leider keine nachvollziehbare Erklärung dafür, warum der so oft abgefeiert und beklatscht wird. Tradition? Meh. Aber, bis auf humoristisch angehauchte Dramen, Schnulzen und Krimis kommt da auch irgendwie nichts. Es spricht mich absolut nichts an. Da muss erst wieder einmal Netflix an die Tür von Baran bo Odar und Jantje Friese klopfen, die auch schon „Das Leben der Anderen“ so wunderbar kreiert haben. Was allerdings der Trailer zeigt, ist Etwas, das ich aus Deutschland so gar nicht erwartet habe. Eine sehr düstere und ausdrucksstarke Mystery-Serie scheint da aus dem Teaser in meine Augen zu springen. Hoppla! Die erste Netflix-Produktion mit deutschen Produzenten erweckt Neugier in mir. Vaarrrückte Welt. Im Dezember solls mit Dark losgehen.

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=M4GIS5WoIIw&w=560&h=315]

 

Kulturelle Vorkommnisse

Der Umgang mit psychischen Krankheiten ist nicht gerade sooo einfach. Was mir aber manchmal für ein paar Minuten ein Schmunzeln ins Gesicht zaubert sind Menschen, die ihre Depressionen, ihre Angstzustände, Panikattacken und Phobien in Kreativität umwandeln. Damit helfen sie zum einen sich selber und holen sich ein Stück Leben zurück, zum anderen zeigen sie dir sehr sehr treffend, wie es sich anfühlt. Auch werfen sie dir ein verständliches Kopfnicken hinüber in dem ein: „Ich weiß genau was du meinst“ mitschwingt. Gemma Correll ist so ein Mensch, der dir in kurzen, liebenswerten Comicstrips treffend den Umstand des täglichen Kampfes nahe bringt. Stress, unendliche Nachdenkketten, unerträglich schlechte Gefühle und Ängste finden immer eine ganz eigene Inszenierung. Boredpanda hat dir da mal so einige zusammengesammelt.
Du hast Probleme verschiedene psychische Krankheiten treffend zu benennen? Kein Problem! Pu der Bär hilft dir mit seinen Freunden dabei. Eine Kinderserie, die treffender nicht sein könnte in ihrer detaillierten Skizzierung dieser.


Falls du dich jetzt noch fragst, wie das überhaupt alles mit dem Erwachsen werden so klappen soll und was das überhaupt zu bedeuten hat, schafft dir Marloes de Vries eine skurrile Welt, in der sie ihre ganz eigene Sicht auf diesen Vorgang lenkt. So denkst du an deine Ma, wie sie in deinem Alter bereits eine Familie hatte, während du Roller Coaster Tycoon spielst und Chips in dich hinein schaufelst. Vielleicht bemerkst du aber auch große Differenzen in deinem Freundeskreis, in dem alle mit ihren Hochzeiten und Häusern verdammt erwachsen wirken, während du auf die nächste Auflage frischer Star Wars Figuren wartest.

 

Referenz der Woche

Hätte es mal Smartphones gegeben als es darauf ankam. Highlights des Lebens können heute so wunderbar festgehalten werden.

Die mobile Version verlassen