„Lets get bananas!“ Eine Aussage, die getroffen wird, wenn seltsam und verrückt nicht ausreichend sind. Eine Aussage, die auf My Friend Pedro vollkommen zutrifft. Jetzt fehlt dir nur noch die deutsche Umschreibung dafür.
Doch die findest du so leicht gar nicht. Google spuckt sogar pauschal ein klassisches „Lass uns Bananen kaufen“ aus. Das ist im Zusammenhang schon wieder so bescheuert, dass auch das die völlig aus der Bahn geratene Sachlage des Spiels ausreichend erklärt. Denn „My Friend Pedro. Blood Bullets Bananas“ wurde in einem ebenfalls völlig absurden Rahmen auf der E3 vorgestellt, der „Pressekonferenz“ des Indie Publisher Devolver Digital.
Oder, um genauer zu sein, ein überzogen sarkastisches, abgedrehtes Schauspiel einer Pressekonferenz, in dem die Game Branche auch im noch so kleinsten Detail völlig vermöbelt wird. Ein verbales und visuelles 15 Minuten Spektakel über die Fehltritte der Industrie. Inklusive Lootboxes, Neuauflagen von Spielen und Konsolen, kryptischer Währung und die richtige Art „Präsentationen“ abzuhalten.
Mitten drin das Run & Gun Action-Kunstwerk „My Friend Pedro“, in dem der stilisierte Protagonist zu klassischer, orchestraler Tanzmusik die Bösen am laufenden Band umnietet. Zeitlupe, Blut, Pirouetten, Kugelhagel, Explosionen. Eine kunstvolle Übertreibung. Gewalt als Stilmittel mit rotem Aquarell-Pinselstrich. Der Hang zur Absurdität in einem Ballett der aggressiven Verhandlungstechnik. Die Free-Jazz-Band der Videospielindustrie, die du nicht verstehen musst, die du nicht verstehen kannst und die du trotzdem oder gerade deshalb völlig abfeierst. Ein Spiel über Freundschaft, Vorstellungskraft, pure Rücksichtslosigkeit und Bananen. Irgendwas zwischen Deadlight, Guns, Gore & Cannoli und abstrakter Kunst.
DeadToasts völlig freie Interpretation eines spaßigen Action Games befindet sich in Entwicklung bis es fertig ist. Und auch das geht eben nur bei einem Indie Publisher wie Devolver Digital. Ein loses 2019 muss dir fürs erste reichen. Zudem wäre ein PC oder eine Nintendo Switch ganz gut. Ja, keine PS4, keine Xbox One. Das Ding kommt auf die Mario, Zelda, Pokemon Konsole. Das musst du erst mal bringen. Chapeau DeadToast! 332 Wörter um „Lets get bananas!“ zu umschreiben.
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Autorin: Benja Hiller
Die Allround-Tante von WTLW. Trägt Kamera, trinkt Oatly Kakao und spielt alle narrativen Games mit gebrochenen Wesen und kaputten Persönlichkeiten. Gerne minimalistisch und völlig entsättigt. Hauptsache irgendwie eigen, mit dem nötigen Wahnwitz im Konzept. Außerdem fährt sie mit Leidenschaft im Kreis.
Irgendein Spiel auf der PS4 im PSN Store hab ich letztens entdeckt, was so ähnlich aussah. Auf jeden Fall ging es da auch um „ästhetisches Abmurksen“. 😉 Ah, Ronin. Das war’s. Aber da geht’s viel taktischer zu mit der Planung einzelner Züge. My Friend Pedro sieht eher aus wie Wet, so vom
flüssigem Kampfstil her.