Kurz-Kritik-Oktober | #10 The Office | Episoden-Kritik

Pumkin_DwightHalloween im Büro? Ist das nicht wie Karneval im Büro? Auf den ersten Blick vielleicht schon. Doch auf den zweiten offenbaren sich grobkantige Unterschiede. Und wieder einmal musst du The Office liebhaben. 

Hat dir die Stromberg Karnevalsfolge eher einen kalten Schauer über den Rücken laufen lassen, wird dir bei den The Office Halloween-Folgen ganz warm ums Herz. Genau drei waren es an diesem Abend, die dir zudem das Gefühl gaben: Verflucht, ich will die ganze Serie sofort weiter sehen. Doch was macht The Office so anders?

Die Kostüme sind es, die die Parallele bilden. Und genau das war es dann auch schon. Anstatt wahllose Einfalt gibt es in Halloween (Season 2/Episode 5), Employee Transfer (Season 5/Episode 5) und Costume Contest (Season 7/Episode 6) liebevolle Vielfalt. Kostüme mögen Kostüme sein, doch der Einfallsreichtum kennt bei The Office keine Grenzen. Wundervoll gestaltete „Kunstwerke“ und immer wieder durchsickernde Hommagen an zeitgenössische popkulturelle Ereignisse. Allein die wundervollen Ideen aus Bill Compton, Lady Gaga, Ledgers Jocker, Dracula oder facebook packen dir weitere Ideen für deine Kostümwahl in den Kopf.

Zudem macht sich auch in einer kleinen Auswahl an Folgen das unglaublich gute Storywriting und die ausgetüftelten Charaktere – bis hin zur kleinsten Nebenrolle (und Holly! Holly!!) – immens bemerkbar. Du hast es hier mit detailliert gezeichneten Charakteren und Geschichten zu tun, die mit Tiefe glänzen und nicht dem flachen, progressiven Humor verfallen. Die Halloween-Folgen erzählen zum Teil geschlossene, kleine, tragische, traurige und wundervolle Geschichten, die zudem den Gesamtkontext fördern. Eine wundervolle Art dich auf Halloween einzustimmen und einen triftigen Grund für den fünften, sechsten oder siebten Serien-Marathon von The Office bieten.

10/10 <3

Autorin: Benja Hiller
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Die Allround-Tante von WTLW. Trägt Kamera, trinkt Oatly Kakao und spielt alle narrativen Games mit gebrochenen Wesen und kaputten Persönlichkeiten. Gerne minimalistisch und völlig entsättigt. Hauptsache irgendwie eigen, mit dem nötigen Wahnwitz im Konzept. Außerdem fährt sie mit Leidenschaft im Kreis.

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